
In einer zukunftsweisenden Initiative haben der Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Diversitätsforschung und Bildungsräume der Mittleren Kindheit, Prof. Dr. Christina Hansen und Dr. Tamara Rachbauer, Universität Passau (https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum) und das Gymnasium Leopoldinum (https://leopoldinum-passau.de/) eine Kooperation ins Leben gerufen, die Schülerinnen und Schüler eine umfassende Unterstützung bei der Erstellung ihrer Seminararbeiten bietet.
Im Rahmen eines universitären Seminars mit dem Schwerpunkt „KI-gestütztes wissenschaftliches Arbeiten“ werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur in den traditionellen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens geschult, sondern auch in der Nutzung modernster Technologien, wie Künstliche Intelligenz (KI) und Large Language Models (LLM). Diese innovative Zusammenarbeit stellt einen echten Mehrwert in der Bildungslandschaft dar und setzt neue Maßstäbe für die Integration digitaler Hilfsmittel in den Unterricht.
Praxisorientierter Ansatz der Zusammenarbeit
Die Kooperation zwischen der Universität Passau und dem Gymnasium Leopoldinum nutzt die Expertise von Studierenden der Universität, um direkt in die Schulklassen zu gehen und dort individuelle Unterstützung anzubieten. In den letzten Monaten haben etwa 40 Studierende an drei Nachmittagen das Gymnasium Leopoldinum besucht, um rund 60 Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Teilnehmenden zu fördern. Diese individuelle Betreuung ermöglicht es den Schülerinnen und Schüler, spezifische Fragen und Herausforderungen zu adressieren, die beim Verfassen ihrer Seminararbeiten auftreten können.
Strukturierte Lerneinheiten für nachhaltigen Lernerfolg
Die Zusammenarbeit ist in mehrere Lerneinheiten gegliedert, die aufeinander aufbauen und den Schülerinnen und Schüler ein umfassendes Verständnis für den wissenschaftlichen Arbeitsprozess vermitteln. Im aktuellen Wintersemester 2024/25 liegt der Fokus auf der Unterstützung bei der Themenfindung und -formulierung. Die Studierenden helfen den Schülerinnen und Schüler dabei, eine anspruchsvolle fachspezifische Frage- und Problemstellung zu entwickeln, die als Grundlage für ihre individuelle Seminararbeit dient.
Die Lerneinheiten sind wie folgt strukturiert:
- Lerneinheit 1 – Themenfindung und -formulierung: In dieser ersten Einheit lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie GenAI- und LLM-Assistenzen nutzen können, um relevante und herausfordernde Fragestellungen für ihre Seminararbeiten zu entwickeln. Der Einsatz von KI eröffnet neue Perspektiven und Ansätze, die das kreative Denken der Schülerinnen und Schüler fördern.
- Lerneinheit 2 – Literaturrecherche und Analyse: Diese Einheit vermittelt den Schülerinnen und Schüler, wie sie moderne GenAI- und LLM-Tools effektiv zur Literaturrecherche einsetzen können. Die Studierenden zeigen den Schülerinnen und Schüler, wie sie relevante Quellen finden, diese analysieren und ein korrektes Literaturverzeichnis erstellen. Dies ist besonders wichtig, um die wissenschaftliche Integrität ihrer Arbeiten zu gewährleisten.
- Lerneinheit 3 – Schreib- und Sprachhilfe: In der dritten Einheit lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie GenAI- und LLM-Tools als Unterstützung beim Schreiben ihrer Seminararbeiten nutzen können. Hierbei liegt der Fokus auf der Optimierung des Schreibstils und dem Korrekturlesen, um die Qualität der Arbeiten weiter zu steigern.
Förderung von Kompetenzen und kritischem Denken
Die Ziele dieser Kooperation gehen aber über die bloße Unterstützung bei der Seminararbeit hinaus. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, die Chancen und Grenzen der eingesetzten Technologien auch kritisch zu reflektieren. Sie lernen, verschiedene GenAI- und LLM-Assistenzen zu bewerten und diese gewinnbringend in ihren Arbeitsprozess zu integrieren.

Darüber hinaus wird durch die enge Zusammenarbeit mit den Studierenden der Universität Passau ein wertvoller Austausch zwischen den Generationen gefördert. Die Schülerinnen und Schüler profitieren von den neuen Blickwinkeln und dem aktuellen Wissen der Studierenden, während diese ihre eigenen Fähigkeiten im Bereich der Lehre und Kommunikation weiterentwickeln.
Ansprechpartnerin für die Zusammenarbeit
Dr. Tamara Rachbauer ist als Ansprechpartnerin im Rahmen dieser Zusammenarbeit maßgeblich beteiligt. Sie bringt ihre Expertise in die Initiative ein und sorgt dafür, dass die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und die Ziele der Lehrkräfte optimal aufeinander abgestimmt werden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Kooperation zwischen der Universität Passau und dem Gymnasium Leopoldinum wird im Sommersemester 2025 fortgesetzt, um die Schülerinnen und Schüler weiterhin in ihrem Lernprozess zu begleiten. Diese zeitgemäße Initiative ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bildungseinrichtungen innovative Ansätze entwickeln können, um den Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht zu werden.
Die Integration von KI-gestütztem Lernen in den Unterricht soll nicht nur die Qualität der Seminararbeiten der Schülerinnen und Schüler verbessern, sondern sie auch auf die Herausforderungen des akademischen Lebens vorbereiten. Mit dieser Zusammenarbeit setzen die Universität Passau und das Gymnasium Leopoldinum ein starkes Zeichen für die Zukunft der Bildung und die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit.