Gibt es in Passau tatsächlich Menschen, die nach einem Schicksalsschlag oder selbstgewählt kein Dach über dem Kopf haben? Oder Menschen, die so wenig Geld haben, dass sie regelmäßig bei einer Suppenküche kostenlos essen oder bei der Tafel Lebensmittel beziehen? Das gibt’s doch nur in größeren Städten, aber doch nicht bei uns im gemütlichen Passau!
Bei einem Besuch im Konradinum, dem Caritas-Haus in Passau, wurden dem P-Seminar Ehrenamt und ihrer Lehrkraft Lisa Sommer wieder einmal die Augen geöffnet und ein Blick über den Tellerrand hinaus in die Welt geschenkt. Ja, diese Menschen gibt es auch bei uns in Passau, sie werden nur häufig vergessen und übersehen. Oder wollen auch aus Scham nicht gesehen werden? Aber sollten nicht wir uns schämen, die vergessen, dass es solche Sicherheitsnetze bei uns in Deutschland geben muss?
Diese und noch mehr Fragen beschäftigen uns seit unserem Besuch im Konradinum im Herzen der Stadt. Es war sehr interessant, das Caritas-Haus und seine Sicherheitsnetze besuchen zu dürfen. Tanja Ohrhallinger, als Mitarbeiterin der Caritas, hat uns zwei Stunden durch das Haus geführt, harte Fakten genannt und all unsere Fragen beantwortet. Die Herberge, die Suppenküche, die Ausgabestelle der Tafel und die Kleiderkammer waren auf unserem Programm.
Nach einer gewissen Betroffenheit haben sich die ersten Ideen gebildet, wie wir unseren eigenen Beitrag zu diesen so wichtigen Sicherheitsnetzen leisten können: Sachspenden für die Tafel, Mitarbeit in der Suppenküche oder in der Kleiderkammer, Kleidersammelaktionen für die Kleiderkammer, …
Neben den oben genannten Einrichtungen wurden uns auch noch weitere unterstützende Bereiche der Caritas vorgestellt. Neben der Suchtberatung und Schwangerschaftsberatung, kann man sich unter anderem auch Unterstützung bei bürokratischen Hürden holen.
Zum Abschluss hat uns die Fachbereichsleiterin Ehrenamt Beate Heindl die Ziele der Caritas vorgestellt, die sich mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung decken. Wir als Umweltschule mit einem großen Schwerpunkt auf BNE haben uns da sehr abgeholt gefühlt. Weshalb wir vereinbart haben, weiterhin in Kontakt zu bleiben und uns gegenseitig bei ehrenamtlichen Aktionen zu unterstützen.
Zahlen zeigen, dass viele Menschen ehrenamtlich aktiv sein möchten, aber nicht wissen, wo sie sich hinwenden sollen. Die Caritas ist hierbei eine gute Anlaufstelle, haben wir festgestellt. Wir wollen dieses Netzwerk in unserem P-Seminar nutzen und auch unseren Betrag an der Gesellschaft leisten!