Durch die während der BNE-Tage im vergangenen Schuljahr geleisteten Vorarbeit erhielten wir über die e-Twinning Plattform einige Anfragen zur Zusammenarbeit mit anderen Schulen zum Themenkomplex „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ im Rahmen von Erasmus+. So entschied sich das Wahlfach „Team Nachhaltigkeit“, im Mai für einige Tage als Gastgeber für ein gemeinsames Projekt mit einer Gruppe von fünf Schülerinnen des Deák Ferenc Gimnázium Szeged aus Südungarn zu fungieren.
In diesen Tagen wurde bereits unter anderem die Idee eines gemeinsam betriebenen Social-Media-Blogs geboren, deren Umsetzung allerdings aufgrund der bereits anstehenden Sommerferien dann eher schleppend voranging. Im Laufe der Tage in Passau wurde aber auch bereits ein Gegenbesuch konkretisiert, der in der zweiten Schulwoche des aktuellen Schuljahres verwirklicht wurde.
Vor einigen Wochen machten sich dann 7 Schülerinnen in Begleitung von Hr. Fuchs und Fr. Spieleder auf dem Weg. Das einzige männliche Mitglied des Team Nachhaltigkeit, Jonas Brunner, hatte sich kurz zuvor für einen einjährigen Auslandsaufenthalt in die USA abgesetzt. Um die lange Anreise mit dem Zug zu entzerren und um weitere Eindrücke in Ungarn zu sammeln, wurde ein Zwischenstopp in Budapest eingelegt. Höhepunkt dort war eine kurzweilige Führung durch das jüdische Viertel mit dem Schwerpunkt auf Street Art.
Die Gemälde an den Fassaden lieferten viele Anknüpfungspunkte zu nachhaltiger Entwicklung, z.B. mit Themen wie Flucht und Migration, gesunder Ernährung und sozialer Ungleichheit.
In Szeged angekommen waren die Vormittage gefüllt mit dem Besuch von Unterrichtsstunden und Arbeit für das Blog-Projekt. An den Nachmittagen standen u.a. ein gemeinsamer Workshop mit Hr. Fuchs zu Nachhaltiger Entwicklung gemeinsam mit den Schüler/-innen und Lehrkräften des DFK Szeged, der gemeinsame Besuch eines Jugendzentrums und eine Erkundung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten, geführt von den ungarischen Schülerinnen, auf dem Programm.
In vielen Gesprächen auf Ebene der Schülerinnen und auf Ebene der Lehrkräfte bekamen alle Teilnehmenden vor Augen geführt, welche Privilegien wir oft als selbstverständlich hinnehmen.
Die Tage von Szeged brachten neben einem konkreten Plan, wie der Blog „The Social Talks“ nun ausgestaltet werden soll und einigen Aktivitäten, die im Laufe des Schuljahres parallel am DFK Szeged und am Leo durchgeführt werden sollen, vor allem auch einen wertvollen Einblick in ein Land, das häufig außerhalb „unseres Radars“ ist und nicht ganz oben auf der Liste der Reiseziele für Urlaubsfahrten steht, und dessen Schulsystem. Es ist uns eine besondere Freude, einen Partner im Osten Europas gefunden zu haben, mit dem wir uns gemeinsam dem Themenkomplex Nachhaltige Entwicklung widmen konnten. U.a. wurde für beide Schulen eine Weltspiel-Plane angeschafft, die neben den von den Schülerinnen geplanten Modulen auch vielfältig im Fachunterricht eingesetzt werden kann.
Die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich verläuft oft noch sehr schleppend und so ist es aus unserer Sicht besonders wertvoll, dass wir hier einen Perspektivwechsel für alle beteiligten Jugendlichen ermöglichen, Ideen zur Zusammenarbeit entwickeln sowie Gelegenheiten, voneinander zu lernen, eröffnen konnten.
Dank der Tatsache, dass das Leopoldinum Erasmus+-Schule ist, konnte diese Fahrt mit EU-Geldern gefördert werden.
