„Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen!“ (Franz Kafka)

… und dies haben auch die Abiturientinnen und Abiturienten des Leopoldinums gespürt, die sich auf die Spuren Kafkas begaben.

Pünktlich um 11:20 Uhr waren die Koffer verladen, der Bus voll und Franz, nicht der Schriftsteller, sondern unser Busfahrer, bereit zur Abfahrt. Wie auch schon die letzten Fahrten (denn Franz begleitet die Leopoldiner schon seit 2015 nach Prag!!!) verlief auch diese reibungslos. Nach 3 ½ Stunden erreichten wir unser Hotel Harmony inmitten des Stadtzentrums von Prag. Nach dem Check-In, der einigermaßen problemlos verlief, bezogen wir die Zimmer.

Danach hatten wir Gelegenheit zum Geldwechseln in der Wechselstube direkt neben dem Hotel. Mit den Tschechischen Kronen in der Tasche erkundeten wir die Stadt und stärkten uns für das bevorstehende Highlight des Abends: die Oper Aida von Giuseppe Verdi. Ein Spektakel voller Eifersucht, Liebe und Drama, das in Ägypten zur Pharaonenzeit spielt. Mit italienischem Operngesang im Ohr, verließen wir die Staatsoper nach vier langen Stunden und träumten nachts vom Triumphmarsch.

Der nächste Tag startete mit einem ausgewogenen Frühstück um 7 Uhr, woraufhin wir mit der Tram zur Prager Burg fuhren. Es kam erfreulicher-weise zu keinem Zwischenfall mit dem Kontrolleur, da alle Schüler ihr Ticket brav entwerteten. Nach einer kurzen, aber informativen Ansprache von Frau Fuchs, erkundeten wir das Burggelände in Eigenregie und trotzten dabei dem eiskalten Böhmischen Wind. Zu besichtigen gab es unter anderem den berühmten Königspalast und den Veitsdom mit seinen beeindruckenden Bunt-glasfenstern. Ganz nach dem Motto unserer Studienfahrt, begaben wir uns anschließend auf die Spuren Kafkas und besichtigten das Goldene Gässchen, darunter seinen Rück-zugsort mit der Nummer 22. Pünktlich um 12 Uhr wurden wir Zeuge der zeremoniellen Ablösung der Burgwache und machten uns danach auf den Weg zum Kafka-Museum.

Dabei besuchten wir zu Fuß die deutsche sowie die amerikanische Botschaft und kehrten anschließend durchgefroren von der Kälte ein, um Mittag zu essen. Nach der ca. einstündigen Museumsführung, bei der wir viel Neues über Kafkas Leben und Werke erfuhren, endete das offizielle Programm und der restliche Abend stand zur freien Gestaltung. Viele nutzten die Zeit, um dem berühmten „Reduta“ Jazzclub, in dem schon Tom Cruise zu Gast war, einen Besuch abzustatten.

An unserem letzten Tag in Prag stand zunächst ein Spaziergang durch die Prager Altstadt auf dem Plan, bei dem wir unter anderem auch Kafkas Geburtshaus und Gymnasium besichtigten.

Als abschließenden Programmpunkt besuchten wir das jüdische Viertel, in dem sich auch die symbolträchtige Pinkas-Synagoge und der angrenzende jüdische Friedhof befinden. Bei einem Gang durch das jüdische Gotteshaus, dessen Wände die Namen von 80 000 Toten tragen, wurde uns die Schwere der Verbrechen des Nationalsozialismus bewusst. Besonders bewegend war die Ausstellung von Kinder-zeichnungen aus dem nahegelegenen KZ-Lager Theresienstadt, die uns in Erinnerung bleiben wird.

Nach drei erlebnisreichen Tagen, in denen wir Prag von vielen Seiten kennenlernen durften, können wir bestätigen, dass uns diese Stadt auch in Zukunft nicht mehr loslassen wird, denn „dieses Mütterchen hat Krallen.“

Und hier noch ein kleiner Tipp von uns: Den „Frostbeulen“ unter euch empfehlen wir Wärmesohlen für die Schuhe!!!

Anna Böhm, Leonie Nowecki, Q12 (G8)