Nachdem sich die Q12 vor Weihnachten bereits im Linzer Landestheater von der Schauspielerei verzaubern lassen durfte, stand nur wenige Wochen später ein weiteres Highlight im Zuge des Deutschunterrichts an: Unsere Kursleiterin Frau Annelie Schmid ermöglichte uns ein Online-Meeting mit ihrem befreundeten Berufsschauspieler Johannes Schüchner. Nicht zu verwechseln mit Benedict Cumberbatch, aber ebenso gutaussehend ist Johannes in Theaterkreisen wohlbekannt und wirkte auch in einigen Filmprojekten mit.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stellte er sich unseren Fragen zum Schauspielberuf, zu der Situation während Corona und der Zusammenarbeit mit ungeliebten Kollegen und Kolleginnen. Dabei erläuterte Schüchner die Unterschiede zwischen einem freischaffenden und festangestellten Schauspieler im Theater, brachte uns näher, wie es ist, Personen zu spielen, mit denen man sich selbst so gar nicht identifizieren kann, und erzählte von seinen persönlichen Erfahrungen innerhalb dieses Berufsfeldes. Auch von seinem Job in einer Kunstgalerie, zu welchem er während der coronabedingten Theaterschließungen gefunden hatte, berichtete Schüchner ausführlich. Im Anschluss an die Fragerunde widmeten wir uns gemeinsam dem expressionistischen Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym und genossen Johannes unterschiedliche Vortragsweisen: So trug er den Text unter anderem als Horrorschocker vor. Auch seine Herangehensweise, ein Gedicht in der Tiefe zu begreifen und so intensiv auf sich wirken zu lassen, wurde uns plastisch vor Augen geführt. Beim Formulieren unterschiedlicher Interpretationsansätze stand uns Johannes ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich für dieses Meeting, für die ausführliche Beantwortung unserer Fragen und den lehrreichen Input zum Erschließen eines Gedichtes.
Karolina Grün und Maurizio Tritschler, Q12