Dem römischen Leben in Passau auf der Spur – Latein-Exkursion ins Kastell Boiotro

Abb. 1: Der Grabstein des Weinhändlers Publius Tenatius Essimnus

In der vorletzten Schulwoche vor den Sommerferien statteten die Lateinschülerinnen und -schüler der Klassen 5a und 5b dem Römermuseum „Kastell Boiotro“ einen Besuch ab. Der Museumsleiter und Stadtarchäologe Dr. Thomas Maurer übernahm dabei dankenswerterweise persönlich die Führung und informierte gut verständlich und kurzweilig über das römische Leben im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Rätien und Noricum. Die Fünftklässler zeigten sich beeindruckt, dass das Museum tatsächlich auf den noch sichtbaren Fundamenten eines spätrömischen Kastells ruht, das um 280 n. Chr. erbaut wurde. Interessant war für viele der Hinweis, dass sich der Stadtname Passau von Batavis ableitet, der Bezeichnung für ein Auxiliarkastell, das sich wiederum mit dem germanischen Volksstamm der Bataver in Verbindung bringen lässt.

Die Schüler konnten an mehreren Stellen mit ihren im ersten Lernjahr erworbenen Sprachkenntnissen glänzen: Archäologische Fachbegriffe wie vicus (Dorf) oder oppidum (Kleinstadt) sind aus dem Unterricht bereits bestens bekannt. Und auch beim Entschlüsseln des Grabsteins eines Mannes namens Publius Tenatius Essimnus – er war vinarius, also Weinhändler (von vinum = der Wein) – konnte sich Herr Dr. Maurer auf die Lateinkenntnisse der Schüler verlassen.

Im Anschluss an die Führung durften die Schüler Teile des Museum noch auf eigene Faust erkunden und das schöne Wetter im Museumsgarten genießen.

Die Exkursion hat auf anschauliche und lebendige Art und Weise gezeigt, dass man der römischen Antike nicht nur durch Schulbücher oder im fernen Rom, sondern auch unmittelbar vor Ort auf die Spur kommen kann.

Abb. 2: Museumsleiter Dr. Maurer nahm sich persönlich Zeit für eine Führung.

Tobias Zehntner, StR, Lateinlehrer der 5b