Das im Jahr 2019 von unserer Theatergruppe geschriebene Stück „Des Kaisers neue Kleider“ (nach dem Märchen der Gebrüder Grimm) lag zwei Jahre in der Schublade. In diesem Schuljahr haben wir es schließlich in einem spannenden Prozess völlig neu überarbeitet. Die Theaterschüler wie auch Theaterleiterinnen waren glücklich endlich wieder als Team zusammenarbeiten zu können. Die Jahre ohne Theater haben uns allen gefehlt! Warum blieben wir trotz der neuen Energie bei der alten Stückidee „Des Kaisers neue Kleider“? Weil es damals wie heute in den Zeitgeist passt. Ohne unserem Publikum zu viel zu verraten: In diesem Stück geht es um vieles, aber vor allem um das Ausnutzen von Macht, Männlichkeit und Manipulation. In jeglicher Hinsicht und von jeglicher Seite war und ist Manipulation einfach – und in Zeiten von Social Media sogar SEHR einfach geworden.
Jede*r möchte dazugehören zum großen Ganzen, zur „Mehrheit“. Auch wenn dazu oft ein Stück Selbstverleugnung nötig ist. Der Mainstream macht es einem nicht leicht, eine eigene abweichende Meinung zu vertreten, anders auszusehen, anders zu fühlen und anders zu handeln, als es erwartet wird. Es ist aber auch sehr schwer, sich der „Wahrheit“ anzunähern. Die Weber im Märchen wussten das genau. Wer die Kleider nicht sehen kann, „würde nicht für sein Amt taugen oder unverzeihlich dumm sein!“. Wer will dieses Risiko schon eingehen? Oft braucht es nur einen Mutigen oder besser gesagt einen Ehrlichen, der die Wahrheit ausspricht.
Unsere Theatergruppe verzauberte das Publikum mit einem wunderschönen Stück und tollen schauspielerischen Fähigkeiten. Hier ein paar Eindrücke: